Holstein Kiel ist Schleswig-Holsteins erster Bundesligist. Doch nach der großen Aufstiegsparty kommt der Kater - und zwar im Portemonnaie der Fans. Denn die Dauerkarten sind teils deutlich teurer geworden. Daher hat die aktive Fanszene das Präsidium in einem offenen Brief kritisiert.
Vorweg: Es war die erste Preisanpassung seitens des Vereins seit dem Jahr 2017. Weiterhin werde es keine Topspielzuschläge geben, versprechen die Störche. Doch das reicht den aktiven Fans nicht.
"Statt einer Erhöhung im angekündigten 'moderaten' Rahmen erfolgte tatsächlich eine signifikante Zunahme der Tages- und Dauerkartenpreise von durchschnittlich 39% für Tageskarten sowie 45% bei Dauerkarten. Angesichts solch drastischer Anpassungen im Preisgefüge kann von einer maßvollen Erhöhung wahrlich keine Rede sein", schreibt der Zusammenschluss "Block 501".
Vor allem die Tatsache, dass Unter-14-Jährige deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, stößt dem Bündnis sauer auf. Schließlich seien es diese jungen Fans, die man für Holstein begeistern und ihnen einen Zugang zum Verein geben müsse.
"Eine Kinderdauerkarte für einen Sitzplatz kostet auf der Osttribüne stolze 480,- € und auf der Nordtribüne sogar 640,- €. Angesichts solcher Preise wird der Besuch eines Fußballspiels der KSV schnell zum Luxusgut, der vielen Menschen und insbesondere Kindern aus einkommensschwachen Haushalten und Familien verwehrt bleibt. Ein bezahlbares Stadionerlebnis für junge Menschen? In Kiel für viele Jugendliche nur schwer umsetzbar", heißt es.
Und weiter: "Natürlich haben auch kritisch denkende Fußball-Fans dafür Verständnis, dass Profifußball Geld kostet und ein Bundesligaverein sich nicht durch Luft und Liebe finanzieren kann, trotzdem dürfen keine Teile der Gesellschaft vom Volkssport Fußball ausgeschlossen werden. Im Sinne der Gesellschaft, aber auch im Sinne des Fußballs selbst. Mit der neuen Preispolitik der KSV Holstein wird jener Umstand aber leichtfertig herbeigeführt."
Zudem kritisierte der "Block 501" noch, dass die Preise der Dauerkarten stärker ansteigen als die der Tageskarten "womit auch treue und alteingesessene Fans, die den Verein teilweise auch schon zu Oberliga- oder Regionalligazeiten begleitet haben, stärker in die Tasche greifen müssen. Eine wirklich nennenswerte Ersparnis verzeichnen Dauerkarten, die dem Verein immerhin gern gesehene Planungssicherheit geben, für die Fans kaum."
Auch ermäßigte Karten würden durch die Verteuerung zunehmend ihren Sinn, die Zielgruppe von in der Regel Schülern, Studenten, Auszubildenden, Rentnern, Schwerbehinderten, Arbeitslosen oder Vereinsmitgliedern zu entlasten, verfehlen. "Die Kinder, die heute im Familienblock sitzen, sind die Vollzahler von morgen", heißt es im Brief abschließend.